White Label – ein innovatives Sammelstiftungsmodell

Publireportage AWP 12/2020 - White Label – ein innovatives Sammelstiftungsmodell

 

Viele Arbeitgeber stehen vor einem Dilemma: Einerseits ist die Führung einer betrieblichen Altersvorsorge aufwändig. Andrerseits sind mit dem Anschluss an eine Gemeinsschaftsstiftung Nachteile verbunden.

 

Die Pensionskassenstatistik zeigt es schonungslos: Die Gesamtzahl der Pensionskassen nimmt kontinuierlich ab. Im Jahr 2018 reduzierte sich die Anzahl um rund 5 Prozent auf 1‘562 Pensionskassen. Im Gegensatz dazu stieg die durchschnittliche Anzahl Versicherte pro Vorsorgeeinrichtung an. Es nimmt also nicht etwa der Versichertenbestand ab, sondern vielmehr reduziert sich die Anzahl der eigenständig geführten Pensionskassen. Der Trend geht in Richtung Anschluss an eine Sammelstiftung.

 

Immer weniger Arbeitgeber sind gewillt, den Aufwand zur Führung einer eigenen Pensionskasse auf sich zu nehmen. Eine Geschäftsleitung fokussiert sich lieber auf das unternehmerische Kerngeschäft und dessen Auslastung. Die Leitung einer eigenen Pensionskasse wird dagegen als potentielles Risiko und zusätzlicher Aufwand gesehen. Auch belastet die internationale Rechnungslegung die eigene Bilanz, da für Pensionskassenguthaben zusätzliche Rückstellungen gebildet werden müssen.

 

Gefahr des Identitätsverlusts
Deshalb beschäftigen sich die Führungsgremien der Unternehmen verstärkt damit, ihre eigene Pensionskasse an eine Sammelstiftung anzuschliessen. Leider führt der Anschluss an eine gemeinschaftliche Vorsorgeeinrichtung aber automatisch auch zur weitestgehenden Aufgabe der eigenen Identität in der beruflichen Vorsorge. Das heisst, Vorsorgepläne können immer weniger auf die spezifischen Bedürfnisse des Versichertenbestandes ausgerichtet und Vermögensanlagen nicht mehr entsprechend den firmeneigenen Werten umgesetzt werden.

 

Der Anschluss an eine Sammeleinrichtung führt zudem häufig dazu, dass nicht mehr die Leistung im Fokus steht, sondern viel mehr der Preis das ausschlaggebende Kriterium darstellt.

 

Natürlich ist es auch bei einer Sammelstiftung möglich, ein hohes Leistungsniveau aufrecht zu erhalten. Leider führt jedoch der Umstand, dass verschiedene Marktteilnehmer zum Teil sehr unterschiedliche Parameter anwenden, zum kaum erkennbaren Abbau von Leistungen bei einem Anschlusswechsel. Zudem wird bei Angebotsvergleichen zu oft dem günstigeren Anbieter der Zuschlag erteilt, auch wenn damit Leistungseinbussen verbunden sind.

 

«Die Versicherten können von Skaleneffekten profitieren und gleichzeitig ihre Identität wahren – das geht mit einem White Label.»
 

Unabhängiger Vorsorgepool
Eine Lösung dieses Dilemmas bietet das sogenannte «White Label»-Sammelstiftungsmodell. Es ermöglicht angeschlossenen Betrieben, einen von der übrigen Sammeleinrichtung weitestgehend unabhängigen Vorsorgepool zu gründen und diesen mit grösstmöglicher Autonomie zu betreiben.
Der Vorsorgepool kann so auch weiterhin unter dem eigenen «Label» gegenüber den Versicherten auftreten und praktisch die komplette Anlage- und Vorsorgeplanstruktur bis hin zu direkten Liegenschaftsanlagen weiterführen und innerhalb der gesetzlichen Vorgaben an den Bedürfnissen des eigenen Versichertenbestands ausrichten.
 

Insbesondere die Umsetzung der Anlagestrategie wie auch die Wahl von Vermögensverwaltern oder die Gewährleistung einer nachhaltigen Vermögensanlage sind wichtige Kriterien, welche sehr stark vom fachlichen Hintergrund sowie von der sozialpolitischen Einstellung der verantwortlichen Personen beeinflusst werden und so letztendlich die Philosophie eines Vorsorgekollektivs widerspiegeln.

 

Gleichzeitig profitiert der Versichertenbestand von Skaleneffekten einer Sammeleinrichtung. Die Verwaltungskosten können gesenkt, Rückversicherungsprämien optimiert und Revisions- und Expertenkosten auf mehrere Vorsorgepools verteilt werden. Ausserdem profitiert jedes einzelne Vorsorgewerk von der professionellen Infrastruktur und Geschäftsführung einer Sammelstiftung. Regulatorische Entwicklungen fliessen automatisch ein und müssen nicht selbst erarbeitet werden.

 

Michael Schmidt, Leiter Pensionskassenberatung, Mitglied der Geschäftsleitung